Wenn es ums Geld sparen geht (oder auch nur darum, nicht chronisch pleite zu sein), kenne ich jede Ausrede, jeden “Notfall” und jeden vorgeschobenen Grund von mir selbst. 8 der häufigsten Ausreden und wie Du sie aus dem Weg räumen kannst habe ich heute für Dich gesammelt.
Ich bin der Überzeugung, dass der erste Schritt auf dem Weg raus aus “chronisch pleite” und hin zu überhaupt oder mehr Geld sparen ist, sich darüber klar zu werden, wo man festhängt.
Wenn Du nicht weißt, wo es hakt, wird es schwer, positive Veränderungen anzustoßen.
Ich weiß aus Erfahrung, dass die eigene finanzielle Lage erst dann leichter und besser wird, wenn man sich darüber im Klaren ist, worüber man immer wieder stolpert und wo die kleinen und großen Lecks im Budget sind.
Ja, Leben kostet Geld, aber ich glaube, dass sparen zu lernen und die eigene finanzielle Situation zu verbessern vielen Menschen helfen kann, ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen.
8 Gründe weshalb Du chronisch pleite bist oder kein Geld sparen kannst
Du gönnst Dir gern mal was
“Gönn Dir” ist wohl eine der beliebtesten Aussprachen des Jahres.
Als ich 2011 mit einem Haufen Kreditkartenschulden dastand, habe ich gemerkt, dass ich mir ständig mal was gegönnt hab. Gern auch ohne Anlass, weil ich es ja “verdiente”. Sogar Menschen aus meinem Umfeld versuchten, mich zu Belohnungseinkäufen anzustacheln. “Du gehst selten aus, rauchst nicht, trinkst nicht. Gönn Dir das doch mal.”
Ääh wie bitte? Ich hab keine Ahnung mehr, wie viele hunderte Euro ich ausgegeben habe, um mir mal was zu gönnen.
Es waren viele und jeder einzelne verschwendet für Zeug, das ich nicht brauchte und schlussendlich entweder weggeworfen, verkauft oder nur deshalb aufgehoben habe, weil ich es mir ja mal so richtig gegönnt hatte.
Tapp nicht in diese Falle:
- Atme vor Impulskäufen und Belohnungsshopping erst einmal tief durch.
- Mach Dir eine Liste mit Dingen, mit denen Du Dich auch kostenfrei belohnen kannst.
- Warte 30 Tage mit Einkäufen und schau, ob Du es dann immer noch willst.
- Such Dir andere Beschäftigungen als Shopping.
Du denkst, Schulden seien normal
Viele von uns sind aufgewachsen mit einer Elterngeneration, die praktisch alles auf Pump kaufen konnte und das auch großzügig ausgenutzt hat.
Und leider haben wir das auch übernommen. Immer mehr junge Erwachsene rutschen in Schuldenspiralen ab. Inkassoforderungen steigen in kurzer Zeit ins unermessliche, mehrere Handyverträge, das neuste iPhone, da noch ne Mitgliedschaft im Fitnesstudio, ein finanziertes Auto, ein paar verpasste Zahlungen und Du hast den Salat.
Ich kann es Dir nur wärmstens ans Herz legen: Entscheide Dich jetzt in diesem Moment dafür, keine neuen Schulden mehr zu machen.
Zieh einen Schlussstrich unter Dein Leben auf Pump und fang an, Deine ausstehenden Forderungen abzubezahlen.
Du zahlst zu viel für Dein Smartphone
Früher hatte ich einen Handyvertrag, wie jeder normale andere Mensch auch. Prepaid war was für Versager, so umständlich und überhaupt – zumindest dachte ich das, arrogant wie ich war.
Tja, inzwischen habe ich seit über 3 Jahren eine CallYa Prepaidkarte von Vodafone. Statt vorher jenseits der 50€ lade ich 15€ monatlich auf und bezahle 9,99€ für meinen Tarif.
Mein iPhone 6 plus habe ich nicht finanziert, sondern gebraucht in Topzustand auf Rebuy gekauft – für einen Bruchteil des Neupreises.
Du machst kein Budget
Seit wir uns entschlossen haben, Dave Ramsey’s Babysteps zu verfolgen, beschäftigen wir uns wieder ernsthafter mit unserem Monatsbudget – zum Glück!
Denn wenn Du Deinem Geld nicht sagst, wo es hingehen soll, wirst Du Dich am Ende des Monats wundern, wohin es verschwunden ist.
Ein gutes, realistisches Budget hilft Dir, Deine Finanzen besser im Griff zu haben. Du hast verschiedene Apps zur Auswahl (ich nutze derzeit “My Budgets”, sie ist nicht perfekt, aber funktioniert), kannst eine Excel-Tabelle oder ein Haushaltsbuch verwenden oder auch einfach nur ein Stück Papier.
Hauptsache Du erstellst überhaupt eines, oder ihr. Denn ein Budget ist Teamsache!
Du bist Experte im Finden von Ausreden weshalb Du kein Geld hast
Jeder von uns war schon einmal an dem Punkt, an dem er mit Ausreden um sich geworfen hat. Und manche Menschen machen so lange weiter bis sie verstehen dass ihre Ausreden genau das waren: AUSREDEN!
Überleg nur mal, wann Du das letzte Mal gesagt hast: “Also bei mir geht das nicht weil {setze beliebige Ausrede hier ein}.”
Als Finanzbloggerin und -enthusiastin bekomme ich das immer wieder zu hören (übrigens auch bei anderen Themen als beim Geld). Und manchmal höre ich die Worte selbst aus meinem Mund kommen. Bis ich mich dann frage: Ja, wieso eigentlich nicht? Und: Was steckt dahinter?
Das Problem ist, dass Ausreden erfinden eine schlechte Angewohntheit ist, wenn es ums Geld (und Leben generell) geht. Sie hält Dich zurück und verhindert, dass Du Dein Geld so einsetzt, wie Du Dir das vorstellst. Denn es gibt ja immer irgendwo einen Haken, weshalb das und das jetzt nicht so funktioniert.
Und wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren: es geht nicht alles, aber es geht viel mehr als Du denkst.
Du denkst, kleine Summen machen keinen Unterschied
Stell Dir mal vor, Du legst legst jeden Monat 100€ weg. Oder 1€ in Kalenderwoche 1, 2 in KW2 und schließlich 52 in KW52.
Bringt nichts, denkst Du?
Bei Modell 1 hast Du nach einem Jahr 1200€ beiseite, bei Modell 2 ganze 1378€.
Ich habe kürzlich meinen Weihnachtsgeschenkefonds gestartet und packe alle 1€-Münzen hinein. Inzwischen habe ich 10€ im Glas. Es sind noch 28 Wochen bis Weihnachten, bei durchschnittlich 8€ pro Woche (realistisch, weil ich alles bar bezahle), kommen so insgesamt ca. 234€ zusammen.
Jedes bisschen zählt! Egal wie klein die Sparrate ist ob Du mit 5€ pro Woche oder 50€ im Monat beginnst. Hauptsache Du fängst an, zu sparen!
Du verdienst einfach nicht genug Geld!
Eine häufige Ausrede ist auch, dass Du nicht genug Geld verdienst um nicht pleite zu sein oder Geld beiseite zu legen.
Es gibt definitiv die Fälle, in denen die Ausgaben höher sind als die Einnahmen und dann verdienst Du nicht genügend Geld.
So einfach ist das.
Und Du hast zwei Möglichkeiten: entweder Du kürzt Deine Ausgaben oder erhöhst Deine Einnahmen. Du wirst kein Geld sparen können, wenn Du mehr ausgibst, als Du einnimmst. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan, aber es wird sich etwas ändern müssen, wenn Du Deine finanzielle Situation verbessern willst.
Hast Du die Möglichkeit, Dir einen Nebenjob zu suchen? Gerade jetzt vor den Sommerferien suchen viele Geschäfte Aushilfen.
- Übernimm eine Samstagsschicht in einem Café oder einem Supermarkt
- Mähe Rasen, schneide schneiden, bügele, kürze Hosen, schippe Schnee
- Bau Dir ein Nebeneinkommen auf
- Mach Dein Hobby zum Business
- Schreib und veröffentliche ein Buch im Selbstverlag
- 23 weitere Ideen für Dein Nebeneinkommen
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