Die Geburt meines zweiten Kindes nähert sich mit riesigen Schritten und so langsam fange ich mit der Planung an (na okay, ich habe schon LÄNGST angefangen, zu planen, ich kann einfach nicht anders!)
An meine Kliniktasche habe ich bisher allerdings noch keinen Gedanken verschwendet, bis jetzt. Denn während ich so grübelte, was ich wirklich wirklich brauche, dachte ich: Mensch, darüber schreibst Du einen Artikel.
Vor der Geburt meines Sohnes habe ich Listen gewälzt – ich hatte alles dabei. Gebraucht hab ich genau drei Dinge.
Das lag zwar vor allem daran, dass ich stationär aufgenommen wurde und wir meine gepackte Tasche in meinem Zimmer stehen ließen – nicht daran glaubend, dass wir in knapp 8 Stunden schon unseren Sohn in den Armen halten würden.
Vermisst habe ich allerdings auch nichts, was auf diesen ellenlangen Listen stand. Und deshalb teile ich heute mit Dir meine eigene.
Deine minimalistische Kliniktasche
1. Eine bruchsichere Trinkflasche
Neben einer eiskalten Dose Coke war Wasser für mich unter der Geburt absolut unverzichtbar. Zunächst konnte ich aus meiner Flasche trinken, die eine sehr weite Öffnung hat, dann habe ich einen Waschlappen ausgelutscht. Darauf habe ich dieses Mal keine Lust mehr, denn das Klinikwaschmittel fand ich dezent eklig.
Zur nächsten Geburt werde ich deshalb eine Flasche mit Sportverschluss oder einem Trinkhalm mitnehmen.
Mein Favorit im Moment ist diese BlenderBottle aus Edelstahl (BPA frei, Doppelwandig (770ml)), die mein Mann mir geschenkt hat. Cool ist auch diese Isolierte Edelstahl-Trinkflasche 750ml, die verschiedene Deckel und Aufsätze hat.
2. Das Earth Mama Perineal Spray
Okay, wenn ich nur 2 Dinge in meiner Kliniktasche haben könnte, dann wäre das Spray die Nummer 2.
Das hat mir nach der sehr langen und intensiven Geburt meines Sohnes buchstäblich den Hintern (und andere Bereiche) gerettet: das Earth Mama Angel Baby New Mama Bottom-Spray. Ich habe es religiös auf jede einzelne Vorlage gesprüht (im Kühlschrank aufbewahrt ist es noch angenehmer), bis weit ins Wochenbett hinein – es ist absolut Bombe und unverzichtbar für jede spontane Geburt.
Inzwischen liegt es schon in meiner Kliniktasche und wartet auf seinen Einsatz.
3. Stillnachthemden und Still-BHs/ Bustiers
Praktisch, bequem und luftig – perfekt für die unendlichen Hitzewallungen im frühen Wochenbett und das Dauerstillen am Anfang. Ich habe am Anfang keinen Druck am Bauch ausgehalten und war so dankbar für mein Stillnachthemd. Hier findest Du noch eine tolle gestreifte Langarmversion!
Angenehm fand ich außerdem Still-Bustier, wie diesen nahtlosen von Medela, die noch genug Platz für die wachsende Brust lassen, wenn um den 3. Tag die Milch anfängt zu fließen. Gepolsterte BHs, schlimmstenfalls noch mit Bügeln, würde ich nicht empfehlen, da Du anfangs 24/7 in denen leben wirst.
4. XXL-Ladekabel
Die Steckdosen in Kliniken sind manchmal an den unmöglichsten Orten platziert, hier ist ein XXL-Ladekabel (hier in der iPhone-Version) perfekt. Wichtig ist, dass Du hier kein Wald und Wiesen Kabel kaufst, sondern auf Qualität achtest.
Aber Du hast sie ewig und sie sind auch genial für’s Wochenbett und die Einschlafbegleitung – wenn’s mal wieder länger dauert mit dem Stillen zum Beispiel.
5. Warme Socken und eine Decke
Im Kreißsaal hatte ich an einem gewissen Punkt eisige Füße und war so dankbar dafür, dass mir eine junge Assistenzärztin eine Decke brachte. Denn kalte Füße können die Wehen hemmen; ich bin auch so ein Mensch, der Unterleibsbeschwerden und Krämpfe bekommt, wenn mir kalt ist, da sind warme Füße ein Muss.
Zur nächsten Geburt nehme ich meine eigene Decke und zwei Paar warme (Rutsch)Socken mit, zwei Paar falls doch mal was daneben geht. Derzeit tendiere ich zu diesen Schmuckstücken im Gryffindor-Design. Aber auch z.B. bei DM gibt es immer wieder Paare im Angebot (und natürlich auch im Standardsortiment).
6. Snacks
Eine kleine Auswahl an Snacks (Riegel, Studentenfutter, Schokolade…) darf in keiner Kliniktasche fehlen – für Dich oder den werdenden Papa/ die Begleitperson.
Das war es schon an notwendigem Inhalt für die Kliniktasche. Auf den meisten Listen finden sich noch unzählige Punkte wie Duschgels, Deos, Unterwäsche und und und.
7. Optional einpacken:
Ich persönlich habe nichts in der Richtung eingepackt, außer einem Riegel Bio Lavendelseife, denn ich wollte nicht, dass irgend etwas von meinem Geruch ablenkt.
Babies verlassen sich fast ausschließlich auf ihren Geruchsinn und die Vorstellung, mein Neugeborenes mit künstlichen Gerüchen zu bombardieren, widerstrebte mir.
Unterwäsche war für mich auch ein No Go, obwohl ich keinen Kaiserschnitt hatte, fand ich sie sowas von unerträglich. Ich hatte mir extra XXL-Omaschlüppis gekauft, konnte sie aber nicht tragen.
Auch für’s frühe Wochenbett werde ich also dieses Mal die Wochenbett Panties aus Netzstoff verwenden. Diese werden in den Kliniken standardmäßig angeboten und müssen nicht mitgebracht werden.
Wenn Du lange Haare hast, empfehle ich noch einen Ersatzhaargummi.
Und als Brillenträgerin natürlich auch Deine Brille.
Dann kann es schon losgehen.
8. Minimalausstattung für das Baby
Wichtig für die Kliniktasche finde ich außerdem noch eine kleine Ausstattung für Dein Baby.
Eine eigene Decke hätte ich bei meinem Sohn gerne gehabt, für meine Tochter werde ich gleich ihre mitnehmen. Entschieden habe ich mich für dieses Modell von LULANDO aus der Art Collection. Mit den Produkten von Lulando haben wir schon beim Großen tolle Erfahrungen gemacht und das Forest Design ist zum Niederknien.
Dazu packe ich noch ein 4-6 Bodies in 50 oder 50/56, 2 Strumpfhosen und Strampler, da die nicht auf den frischen Nabel drücken. Dazu passt auch noch eine Mütze (je nach Jahreszeit leicht oder dicker).
Für uns waren Spucktücher auch wichtig, aber natürlich ist nicht jedes Kind ein Spuckkind – ich mag die Tücher von DM, von LÄSSIG oder noch mal von Lulando. Im Sommer kann man sie auch gut zum Zudecken des Kindes verwenden.
Verzichten würde ich auf enge Hosen, Pullöverchen (tut euch nicht an, dem Winzling was über den Kopf ziehen zu müssen) und Kleidung mit Kapuzen.
Mit samt der Babyschale seid ihr dann optimal ausgestattet. Denn viel werden weder ihr noch eure Babies brauchen und das meiste davon, das passt eh nicht in eine Tasche!
Foto: Ashton Mullins auf Unsplash
Manuela Lenz meint
Ich bin das erste mal auf deiner Seite und muss sagen toll. Ich iebe deine Texte und hilfreichen Tipps. Da ich Mutter von 2 erwachsenen Kindern und auch Oma ; ein Enkelkind 4 Jahre; bin, kenne ich einige deiner Tipps und kann die bestätigen. Die anderen find ich super. Ich hoffe dass meine Tochter mit 4 jährigem Sohn und zur Zeit schwanger mit Zwillingen, auch auf deiner Seite nachliest. Leider haben wir heutzutage eine Wegwerfgesellschaft und ein ausgeprägtes Konsumverhalten, das heißt nicht dass ich nicht auch gerne Anschaffungen tätige, aber mir diese meistens !!! vorher gut überlege. Ich werde dein Buch für meine schwangere Tochter kaufen, da sie ein Büchernarr ist
Andrea meint
Hallo liebe Manuela :) herzlichen Dank für Dein Feedback, das freut mich wirklich sehr. Herzlichen Glückwunsch für Deine Tochter. Wie aufregend, Zwillinge!
Mir passiert es auch manchmal, dass ich unüberlegt kaufe (momentan meistens Second hand, da ist der Schaden dann nicht allzu groß, aber trotzdem). Wir sind so gefangen in diesem Konsumverhalten, da braucht es wirklich viel Disziplin und Achtsamkeit, um sich dem zu entziehen. Aber ich denke, so lange wir uns dessen bewusst sind und dran arbeiten, ist das schon mal ein riesiger Schritt :)
Viele liebe Grüße!