Immer mehr Frauen träumen davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Wie es Dir gelingen kann, mit Deinem Hobby mindestens einen lukrativen Nebenverdienst zu erwirtschaften, das liest Du hier!
In unserer sich schnell wandelnden Gesellschaft wird es immer einfacher, mit Deinem besonderen Talent Geld zu verdienen. Viele Menschen zieht es weg von Geiz ist geil und Massenware und hin zu besonderen Produkten mit Herz und vor allem dem Menschen dahinter!
Das perfekte Klima also für Dein (Klein)Gewerbe mit Dingen, die andere Menschen glücklich machen.
Wenn es Dir so geht wie mir, sind das meistens die kleinen Besonderheiten des Lebens: selbstgestrickte Socken von meiner Mama, ein individuelles Schmuckstück, handgemachtes Töpfergut oder witzige T-Shirts.
Wie findest Du Hobbies, mit denen Du Geld verdienen kannst?
Wichtig ist es, dass Du etwas findest, das Dir wirklich Spaß bereitet. Machst Du etwas nur, weil Du denkst es könnte Geld bringen, ist wahrscheinlich schneller die Luft raus, als Dir lieb ist.
Freude an einer Sache hilft Dir, Durststrecken und Frust zu überwinden.
Folgende Fragen helfen Dir, das richtige für Dich zu finden:
- Kannst Du das Produkt herstellen? Wenn nicht, was brauchst Du, um Dir die Kenntnisse anzueignen? Gibt es Kurse bei der VHS oder online? Auch auf Pinterest kannst Du Dich inspirieren lassen (aber klau nicht einfach irgendjemandes Idee! Inspiration yasss, Klauen nope).
- Macht es Dir Spaß, es herzustellen? Noch mal, das mag offensichtlich sein, aber lass Dich nicht verführen von Produkten, die scheinbar mehr nachgefragt werden oder höhere Gewinnspannen versprechen.
- Weißt Du, woher Du die Materialien günstig(er)/ zum Einkaufspreis erhalten kannst? Erkundige Dich hier frühzeitig nach den Konditionen, die Du als gewerblicher Einkäufer erhältst.
- Welche Kosten kommen auf Dich zu? Gewerbeanmeldung, Steuerberater, Ausrüstung, ein Grundstock an Materialien…
- Kannst Du expandieren/ wachsen? Was kommt auf Dich zu, was brauchst Du, wenn Dein Gewerbe einschlägt (Stichworte Lagerhaltung, Mitproduzenten, Mitarbeiter, Wartezeiten, Versand)
- Warum kaufen Deine Kunden Dein Produkt? Bietet es eine Lösung oder stillt es ein Bedürfnis? (Denk an selbstgestrickte Socken, die die Füße zuverlässig warm halten)
- Wie sieht der Markt aus und darfst Du das Produkt verkaufen? Betreib genügend Recherche: wie oft wird danach gesucht, welche Mitbewerber gibt es? Gibt es ähnliche Produkte, die als Marke geschützt sind? Hier hilft die Datenbank der EU.
- Zu welchem Preis bist Du bereit zu verkaufen? Wie viel musst Du verlangen, um Deine Kosten und Deinen Arbeitsleistung zu decken? Es nützt nichts, wenn Du Dein Produkt 10 Euro günstiger anbietest, als alle anderen, Du aber irgendwann ausbrennst, weil es sich für Dich überhaupt nicht lohnt.
- Wie wirst Du das Produkt verschicken? Achtung: Als Verkäufer musst Du für das Recycling der Verpackung bezahlen.
- Wo wirst Du es verkaufen? Online, auf Etsy, Dawanda, Amazon, auf einer eigenen Website, auf Märkten…? Welche Kunden erwarten Dich und wo findest Du/ finden Dich die Menschen, die Dein Produkt brauchen? Was und wonach suchen die Menschen?
Geh nicht zu blauäugig an die Sache heran, aber auch nicht zu rational!
Uns wird selten Mut gemacht, unserer kreativen Passion zu folgen. In der Schule wird uns oft erzählt, wir seien gar nicht kreativ und auch nicht gut in Kunst und überhaupt! Und mit Kunst lässt sich ja generell auch kein Geld verdienen, wissen wir ja alle!
Klar, es ist wichtig, dass Du nicht zu naiv an alles heran gehst, dass Du Deine Recherche betreibst, weil es sonst teuer für Dich werden kann, dass Du alles korrekt anmeldest und Dich an die Regeln hältst (auch wenn sie Dir unverständlich oder unangenehm sein mögen). Dass Du nicht davon ausgehst, Deine Kunden würden Dich sicher finden, wenn es nur Dein tolles Produkt gibt und Marketing sei dafür nicht nötig.
Aber ich lege Dir ans Herz, Dich zu trauen. Teste das Wasser mit Kleinmengen. Füll Dein Lager nicht mit 600 Metern Stoff und 274 Fadenspulen, sondern erstelle erstmal eine kleine Kollektionen.
Informiere Dich, wo Du was am besten vermarktest, halte Dich mit großformatigen 1400 Euro Bildern eher von kleineren Handwerksmärkten fern, sondern biete hier kleinere Produkte wie Postkarten, Schlüsselanhänger, bedruckte Taschen, Halstücher an.
Vergiss das Rechtliche nicht, aber lass Dich davon nicht abschrecken
Zum Abschluss noch der Rat: lass Dich von allem Rechtlichen nicht abschrecken, auch wenn es erst einmal sehr groß und einschüchternd wirkt.
Wenn Du etwas gewinnbringend verkaufst, brauchst Du ein Gewerbe, das Du unkompliziert gegen eine kleine Gebühr bei Deiner Gemeinde/ Stadt/ Kreisverwaltung anmelden kannst. Du brauchst eine Lizenz für Deine Verpackung, eventuell auch Lizenzen für Schnittmuster, für die Verwendung und den Weiterverkauf von Stoffen (wenn Du etwas nähst).
Wenn Du Lebensmittel verkaufst, musst Du gewisse Vorgaben einhalten und und und.
Alle diese Hürden lassen sich nehmen, manche allein, andere mit etwas Unterstützung. Und das gute: es gibt immer jemanden, der bereit ist, Dir zu helfen, Dein Business “auf die Straße” zu bringen.
Von den grundlegenden Dingen (Buchhaltung, Steuern, Gewerbesteuer, IHK/HWK, Kleinunternehmer/ Mehrwertsteuer) kannst Du Dir online schon ein sehr gutes Bild machen, unklare Fragen solltest Du unbedingt mit einem Steuerberater klären.
Auch Beamte des Finanzamts können Dir helfen, manchmal musst Du hierfür allerdings mehrfach anrufen, um die richtige Person an den Apparat zu bekommen.
Jetzt brauchst Du nur noch eine Portion Mut, den Glauben an Dich selbst und eine Prise Glück und los kann es gehen, mit Deinem eigenen Handarbeits-Business. Die Welt wartet auf Dich!
Foto: bar rocknwool auf Unsplash