An einem Tag in der Woche (bei uns ist das der Dienstag) ist Mama-Kind-Tag. Wir stehen ohne Stress auf, machen gemütlich Frühstück und gehen dann los ein Abenteuer erleben.
Ich wäre nicht umsonst die Sparfüchsin, wenn ich nicht auch hier darauf achten würde, unser Budget nicht zu sprengen.
Genau deshalb habe ich heute 13 kostenfreie oder zumindest -schonende Aktivitäten gesammelt, die Du mit Deinem Kind an eurem Eltern-Kind-Tag unternehmen kannst!
1. Entdeckt einen neuen Spielplatz
Wir wohnen jetzt schon fast 2 Jahre hier auf dem Land und haben immer noch nicht alle Spielplätze der Umgebung erkundet! Gerade im Sommer bietet es sich an, den Vormittag hierfür zu nutzen.
Ein Wermutstropfen: die meisten Kinder sind in der Kita und man hat den Spielplatz meistens für sich selbst. Wir packen Brotzeit und was zu trinken ein, meistens auch einen Bagger oder Sandspielzeug und genießen es, tun und lassen zu können, wonach uns der Sinn steht.
Das schöne am Unschooling ist ja auch, dass man weder eine Art Hindernisparcours zu bewältigen hat, noch ständig kommentieren/ anleiten muss, was das Kind tut. Kind tut und Mutti schaut zu. Perfekt!
2. Geht ins Museum
Auch für kleine Kinder ist das schon super geeignet, gut vielleicht nicht gerade die Alte Pinakothek, aber sowas wie das Feuerwehrmuseum oder ein Bauernhofmuseum sind einfach klasse. Oft gibt es auch Kindermuseen und bei denen meistens auch Tage, an denen der Eintritt kein Loch in euer Budget reißt.
3. Wasserspiele
Es muss nicht immer das Schwimmbad sein. Wir haben die Furten des örtlichen Bachs für uns entdeckt und ich muss nur darauf achten, genügend Wechselkleidung dabei zu haben, da mein Kleiner sich gerne in voller Montur in die Fluten stürzt.
Das Wasser ist unsagbar frisch, aber es gibt nichts schöneres, als ein eiskaltes Kind ins Handtuch gewickelt warm zu kuscheln.
4. Macht ein Picknick
Ob auf dem Wohnzimmerboden, im Garten, im Park oder sonst wo: ich habe noch nie ein Kind getroffen, das zu einem Picknick nein gesagt hätte.
Kürzlich wollten wir wandern gehen und dann picknicken. Leider hatten wir nicht mit den Forstarbeiten gerechnet, der Weg war gesperrt. Im Endeffekt sind wir etwa 5 Minuten gelaufen, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch.
Darf nicht fehlen: Nudelsalat!
5. Apropos Wandern
Selbst kleine Stöpsel können durchaus schon ein kleines Stückchen in der Natur wandern. Für den Notfall haben wir entweder unsere Tragehilfe oder unseren unersetzlichen Bollerwagen dabei (einen ähnlichen von FUXTEC findest Du hier!).
Das Ding ist sein extrem leichtes Gewicht in solidem Gold wert und unser Sohn liebt es, darin zu sitzen. Lustigerweise sprechen uns ständig andere Familien an um zu erfahren, woher der ist und wie wir den so finden.
6. Tiere besuchen
Wir nehmen unseren Bollerwagen auch gerne mit in den örtlichen Zoo, in dem vorwiegend Haustiere zu sehen sind. Aber meinen Sohn stört das nicht. Er findet auch die Ziegen vom Nachbarn oder die Ponies im nächsten Dorf einfach zu spannend.
Wildparks und Zoos sind mit kleinen Kindern super. Für einen Erwachsenen ist der Eintritt meistens erschwinglich, Kinder dürfen meist noch für lau hinein. Nimmt man dann noch Essen und Trinken mit, bleibt die Rechnung sehr übersichtlich.
Ich habe es letztens geschafft, nur 5€ auszugeben. Parken war kostenfrei, wir hatten Obst und Gemüse und unsere Wasserflaschen dabei. Da wir vormittags unterwegs waren, gab es dementsprechend auch kein Eis und vor der Mittagshitze (und der Pommes-Versuchung) sind wir wieder aufgebrochen.
Mein Sohn liebt übrigens seine Klean Kanteen mit Sport-Verschluss und ich auch! Kinderleicht zu reinigen, kein Nuckelverschluss, trotzdem können schon kleine Kinder sehr gut daraus trinken, kaum Plastik und das Wasser schmeckt noch nach Stunden gut.
7. Ab in den Wald
Das ist für Kinder jeden Alters einfach nur gut. Von 0 bis mindestens 99 Jahren sollte jeder Mensch mindestens einmal die Woche einen Wald besuchen, die frische Luft einatmen, über den federnden Boden gehen und dem Wind in den Baumwipfeln lauschen.
Mit meinen Nichten liebe ich es, aus allerlei Materialien Mandalas zu legen. Totholz, leere Schneckenhäuser, Tannenzapfen, Federn, Steine… aus ihnen entstehen die schönsten Kunstwerke.
8. Essbares aus der Natur sammeln
Hach, da geht mein Herz auf! Ich stamme aus einer Familie von Jägern und Sammlern. Schon mein Opa konnte an keinem Sperrmüllhaufen vorbeigehen, ohne etwas brauchbares zu finden (ich bin auch so. Mein neuester Fund: eine Metallschubkarre für meinen Sohn, Neupreis 20€). Er ging in die Pilze und pflückte Beeren.
Mein Papa kam im Spätsommer von jedem Spaziergang mit den Taschen voller Nüsse nach Hause, die vom Nachbargrundstück auf die Straße fielen und dort unbeachtet liegen blieben.
Ich führe diese Traditionen weiter: wir haben unzählige wilde Beerensträucher in der Gegend, die wir mit Vorliebe abernten (sonst tut es keiner!). Schon in München habe ich einsame Obstbäume abgeerntet, weil es mir im Herzen weh tat, das gute Essen am Boden vergammeln zu sehen. Das ist wertvolles Wissen, das an Kinder weitergegeben werden kann – und es sind tolle Ausflüge.
Unsere Kinder essen gerade immer noch von der Marmelade, die meine Mutter aus den wilden Beeren gemacht hat. Schmeckt mindestens viermal so gut, wie die gekaufte!
9. Macht euer eigenes Eis
Auch das schmeckt tausendmal besser, als die Zuckerbomben von Langnese. Werdet kreativ, verwendet verschiedenste Früchte und pflanzliche Milchalternativen (besonders Kokosmilch ist super).
Schmeckt auch toll bei Regenwetter!
Trotzdem finde ich es auch super, einfach mal mit meinem Sohn eine Kugel Eis essen zu gehen. Klingt für manchen vielleicht banal, aber ich genieße diese Erinnerungen, die wir gemeinsam sammeln und ich hoffe, für meinen Sohn sind diese ungehetzten Stunden mit mir allein genauso besonders, wie für mich.
Genauso toll und bei jedem Wetter möglich ist es natürlich, mit Kindern was zu kochen oder zu backen. Unser jährliches Plätzchenevent wird zum Beispiel extrem geliebt, aber auch ein normales Mittagessen wird – mit Zeit und Ruhe – zum gemeinsamen Erlebnis. Muss nicht immer der Indoorspielplatz sein…
10. Geht in die Bibliothek
Bei Hitze super: unsere ist klimatisiert! Bei Regenwetter genauso genial, wenn draußen das Wasser gegen die Scheiben prasselt und man im Trockenen sitzt.
11. Paul Kreide und die blaue Leiter
Oder so ähnlich! Mit einer Packung Kreide lässt sich verdammt viel Spaß haben – eine der besten Lektionen, die meine Nichten mir gezeigt haben.
Schnappt euch bunte Farben und “paint your hearts out”. Das schönste daran: diese Kunst ist vergänglich und sie verzeiht. Eignet sich also auch hervorragend für uns große Leute. Wann hast Du eigentlich das letzte Mal auf die Straße gemalt?
PS: Danach muss unbedingt zu Punkt 9 übergegangen werden, das ist sowas wie Gesetz.
12. Malt Steine an
Meine Schwester hat letztes Jahr mit ihren Töchtern aus Steinen eine Schlange gebastelt. Sie haben die einzelnen Steine in den verschiedensten Farben und Mustern angemalt und dann zu einer langen Schlange gelegt.
Je nachdem wie alt Deine Kinder sind, könnt ihr die Steine einfach ganz anmalen oder ihnen mehr oder minder detaillierte Muster verpassen. Spaß ist vorprogrammiert. Vielleicht habt ihr Lust, die Steine später an öffentlichen Orten für andere (Kinder) zu verstecken?
13. Lass Deine Kinder Langeweile haben (Eiskaffee obligatorisch)
Eine der tollsten Sommeraktivitäten (höhö) ist das größte Geschenk, dass Du Deinen Kindern machen kannst. Gleichzeitig ist es die günstigste Idee auf meiner Liste.
Lass Deine Kinder sich langweilen. So richtig richtig. Mach Dir einen Eiskaffee (natürlich nur dann, wenn Du als Mutter noch nicht genug hast von kaltem Kaffee), setz Dich gemütlich hin, gern auch mit Freundinnen und lass sie einfach mal machen.
Es wird den Punkt geben, an dem sie jammern werden. Mamaaaa mir ist sooo langweilig! Genau dann ist Willensstärke gefragt. Gib jetzt nicht nach, sag ihnen lächelnd, dass ihnen bestimmt etwas einfällt, das sie spielen können.
Je geübter Deine Kinder sind, desto aufregender wird es. Gehen sie auf Schatzsuche? Beziehen sie ein Haus? Fahren sie ins Blaue? Bauen sie aus einer alten Box ein Boot?
Ihrer Fantasie sind absolut keine Grenzen gesetzt, Du hast einige ruhige Minuten (es ist okay, Du bist Mama, kein Vollzeitanimateur!) und Du machst Deinen Kindern das größte Geschenk.
Ehrlich!
Und jetzt: Viel Spaß und habt eine gute Zeit!
Fotos: Alexander Dummer auf Unsplash