Der 3. und letzte Artikel der kleinen Weihnachtsserie schauen wir uns heute noch ganz konkrete Tipps an, wie Du Weihnachten, den 1. und den 2. Weihnachtsfeiertag überstehst, ohne hinterher einen riesigen Krater dort zu finden, wo vorher Dein Konto war.
Hast Du die ersten beiden Teile verpasst? Hier findest Du sie!
- Teil 1: Schulden machen für Weihnachten?
Die Weihnachtszeit wird immer stressiger, wir alle pressen so viele Aufgaben wie möglich in die kostbaren Wochen.
Weihnachtskonzert hier, Weihnachstmarktbesuch dort, die Weihnachtsfeiern der Abteilung, der Kinderturngruppe, des Musikvereins. Geschenke für jeden von Deinem Partner bis hin zur Mutter der Freundin des Kindergartenkumpels Deines Sohnes. 18-Gänge-Menüs vorbereiten, 47 Sorten Plätzchen backen, die Wohnung putzen, alles dekorieren. Damit nur ja alles perfekt ist.
Wenn wir irgendwann mal den Geist der Weihnacht in unseren Herzen hatten, hat er sich inzwischen wahrscheinlich vom nächsten XXL-Tannenbaum gestürzt.
Es ist an der Zeit, dass Du Dich – auch im Hinblick auf Deine finanzielle Situation, auf die wirklich wichtigen Dinge besinnst.
5 große und kleine Spartipps für Weihnachten
1. Lass alles Unnötige weg
Vergiss die 100 Weihnachtskarten, die Plätzchenarmee, vergiss perfekt. Und erinnere Dich wieder daran, was Weihnachten für Dich bedeutet. Sinnloses Konsum-Stress-Schulden-Fest oder Zeit mit Deinen Lieben.
Entscheide Dich für einige Menschen, denen Du Karten sendest, für einige Menschen, die Geschenke bekommen, für eine Feier, für ein Konzert, die Dir wichtig sind. Und spar Dir so Zeit, Nerven und vor allem viel Geld für das, was tatsächlich zählt!
Das heißt nicht, dass Du alle anderen nicht magst oder egoistisch bist. Sondern nur, dass Du auf Deine eigenen Bedürfnisse hörst. Und das ist eine großartige Sache!
2. Schluss mit Geschenkpapier
Zwei Jahre lang habe ich in alte Plakate eines Konzertveranstalters meine Geschenke verpackt, dieses Jahr verwende ich einen ausgemusterten Kalender, dessen Seiten mir wirklich zu schade für die Tonne sind. Mit ein bisschen Fantasie kannst Du hier tolle Kunstwerke zaubern. Ein kleiner Tannen- oder Mistelzweig, eine kleine Traube Beeren mit etwas Sisalschnur herumgewickelt und auch die Sonntagszeitung funktioniert.
Bedrucke (am besten mit einem Kartoffelstempel und Acrylfarbe), denke um die Ecke, verwende wieder und spar Dir (und der Umwelt) die nächste Rolle Geschenkpapier!
Toll sind auch selbstgenähte Verpackungen. In einem Jahr habe ich Badebomben in einem Säckchen mit rundem Boden verschenkt. Da wusste ich dann endlich auch, warum ich in der Schule die Formel zur Berechnung des Kreisumfangs gelernt hab! Echt gut!
3. Kleinere Portionen beim Weihnachtsessen
Damit meine ich natürlich nicht, dass jeder mit nichts als einem Kanten Brot abgespeist wird! Aber sehr wahrscheinlich fängst Du am 24. schon vormittags mit Plätzchen an und hörst am 26. mit Bauchschmerzen auf. Essen ist etwas schönes und hält die Familienbande aufrecht – ja. Nur Überessen trübt jede festliche Stimmung.
Verteile kleinere Portionen des Hauptgerichts und bereite lieber noch eine Nachspeise zu. Wie wäre es mit weihnachtlichem Milchreis mit Zimt und Vanille mit Bratapfel-Kompott (Apfelstücke, Rosinen, Mandelblättchen, Zimt, Zucker mit etwas Wasser aufkochen) im Glas serviert? Geht schnell, kostet wenig, weil Du wahrscheinlich die meisten Zutaten zuhause hast und schmeckt toll.
Wenn es am 25. Gans oder Ente gibt, hebe den Rest für Sandwiches am 26. auf. An dem Tag ist sowieso jeder so voll, dass nicht mehr viel hineinpasst. Toll dazu passt ein Orangen-Senf (grobkörniger Senf mit etwas frischgepresstem Orangensaft vermischt) und Feldsalat mit nussigem Dressing.
Und nicht vergessen: Alle Tage durchplanen, vorbereiten, was möglich ist, damit Dir nicht am 2. Weihnachtsfeiertag die Puste ausgeht und ihr doch mit 10 Personen ins Restaurant marschiert.
4. Streich den Christbaum
Zwischen 7 und 22€ pro laufendem Meter kosten Christbäume in diesem Jahr, je nach Wuchs und Region kommen sicher auch noch mal einige Euro dazu und bis Du schaust bist Du locker 50€ los. Ganz zu schweigen davon, dass unzählige gesunde Bäume für zwei, drei Wochen abgeholzt werden und dann im Müll landen. Spar Dir das Geld. Stattdessen kannst Du z.B. einige Tannenzweige dekorieren oder auch einen schönen Ast.
Tipp: Da meine Eltern keinen Platz für einen Weihnachtsbaum haben, habe ich ihnen letztes Jahr einen im Format A2 gemalt (mit einem großen Dreieck unten anfangen und dann noch zwei kleinere nach oben versetzt darüber, wenn alles getrocknet ist, Stamm, Kugeln und Weihnachtsstern aufmalen oder -kleben), mit Kreppband kann man ihn einfach aufhängen und dann unten drunter auf einer hübschen (Tisch)Decke/ einem Tischchen die Geschenke arrangieren. Der große Vorteil hier ist, dass der Baum wiederverwendbar ist und kaum Geld kostet.
5. Reduziere die Geschenke auf 1 pro Person
Wenn Du alle Geschenke gekauft und hinterher festgestellt hast, dass die jetzt eigentlich viel zu teuer waren hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du bringst einige Geschenke zurück ODER Du hebst sie für die nächsten Festlichkeiten auf.
Das Gute ist hier natürlich, dass der potentielle Beschenkte ja noch nichts von seinem Glück weiß. Du enttäuscht also niemanden und glaub mir, der Mensch, der enttäuscht ist, weil Du jetzt nicht beladen mit Präsenten auftauchst, hat ganz andere Probleme!
Ich gebe zu, die erste Variante braucht wirklich sehr viel Mut, aber sie macht Dein Leben sofort leichter. Denn natürlich “befreist” Du direkt das Geld wieder. Und es ist keine Schande, etwas, das doch nicht benötigt wird, zurück zu tragen. Beim Geschenke kaufen preschen viele von uns über’s Ziel hinaus.
Aufheben funktioniert für mich super, nur tu Dir selbst einen Gefallen und erzähl dem Beschenkten nichts davon.
Leichter gesagt als getan ist das bei Kindern, gerade wenn sie sehr explizite Wünsche äußern. Je nachdem wie alt die Kinder sind, kann entweder eine kleine Notlüge helfen (“Das Christkind konnte nicht mehr so viel tragen”), von vorne herein festgelegt werden, dass sie sich 1 Geschenk aussuchen dürfen (preisliche Obergrenze festlegen!) oder Du kannst sie tatsächlich informieren, dass die Geschenke an Weihnachten zwar schön sind, aber eben ein schöner Nebeneffekt und dass sie sich für XY Euro etwas aussuchen dürfen, weil das eben das Budget ist.
Aufheben funktioniert natürlich auch nur mit Geschenken, die nicht schlecht werden oder veralten.
Tipp: Ich rate dazu, mit älteren Kindern/ Jugendlichen offen über das Thema Geld zu reden, aber nicht ständig darüber zu jammern, wie arm Du doch bist und dass Du Dir und das nicht leisten kannst. Das kann bei Kindern (da spreche ich aus Erfahrung) zu großen Ängsten und falschem Umgang mit Geld führen. Denn Deine Kinder hören alles und merken sich viel mehr, als Dir lieb ist. erkläre ihnen wirklich, dass ihr eine bestimmte Summe an Geld zur Verfügung habt, und ein Teil dieser Summe ist für Geschenke da, ergo XY Euro pro Person.
Noch mehr zum Thema Kinder + Geld findest Du hier:
Ressourcen:
So little time: Entspannte Weihnachten feiern – auf meinem anderen Blog habe ich meine besten Tipps für Dein entspanntes Weihnachtsfest zusammengetragen!
Frugal Rules: How to have a minimalist and frugal Christmas – super Geschenktipps für Minimalisten.
Zero Waste Home: Zero Waste Holidays – ebenso gute Tipps für müllfreie Geschenke + wiederverwendbare Verpackungen
PULS: Weihnachtsgeschenke Made in Bavaria – besonders die Schalen von Ginger Wood haben’s mir angetan. Wo die zu kaufen sind, weiß ich nicht, aber irgendwie spart das ja auch Geld.
Hast Du noch weitere Tipps auf Lager, mit denen Du in der Weihnachtszeit Geld (Zeit, Nerven, Platz…) sparst?
Foto: Annie Spratt auf Unsplash
Katja meint
Ganz tolle Tipps, wobei man das ein oder andere sicherlich auch im Alltag nutzen kann. Es muss nicht immer alles gleich soviel Geld kosten.
Andrea meint
Liebe Katja,
da stimme ich Dir zu! :) Vor allem Tipp #1 passt wunderbar zu jedem Tag!
Alles Liebe
Andrea