Wenn es darum geht, monatlich mehr Geld in der Kasse zu haben, sind Deine Ausgaben mindestens genauso wichtig wie Deine Einnahmen.
Während wir unsere Finanzen unter Kontrolle gebracht haben, habe ich mich darauf konzentriert, MEHR Geld in unsere Kasse zu spülen. Daran ist auch überhaupt nichts falsch, Du weißt, ich liebe einen guten Side Hustle!
Es brauchte eine Weile, bis ich verstanden hab, dass wir unser Einkommen erhöhen können, wie wir wollen. So lange wir nichts an unserem Ausgabeverhalten ändern, ändert sich nichts. Und: Geld zu sparen (um es zu investieren) ist der Weg zu finanzieller Freiheit.
Der Augenöffner für uns war der Moment, in dem wir unsere Ausgaben des vergangenen Jahres evaluierten. Wir haben zwar ein Monatsbudget, aber so richtig nachgeprüft haben wir es nicht. Baby, Pendeln, Business… Leben passiert und liefert oft die perfekte Ausrede, das Steuer nicht in die Hand zu nehmen.
Je intensiver wir uns mit den zahlen auf unserem Bildschirm beschäftigt haben, desto klarer wurde uns: puh, da gibt’s ganz schön viel Potenzial für Einsparungen!
Teilweise haben wir gedankenlos und impulsiv Dinge bestellt (here’s looking at you, Amazon). Teilweise deutlich mehr Geld ausgegeben, als uns lieb war oder wir wahrhaben wollten. Nehmen wir heute also mal gemeinsam die Hände von den Augen und hören auf “Du siehst mich nicht” zu rufen.
100 Euro im Monat über die nächsten 30, 40 Jahre investiert ergeben ein hübsches Sümmchen! Eine um 100 Euro höhere Tilgung Deines Immobiliendarlehens spart Dir unter Umständen tausende von Euro an Zinsen.
Hier findest Du einige Tipps, mit denen Du 100 Euro mehr in Deinem Monatsbudget finden kannst.
1. Plane weniger Geld für Lebensmittel ein und halte Dich daran
Die meisten Menschen “essen ihr Gehalt”. Lebensmittel in Deutschland sind verhältnismäßig günstig und doch schaffen wir es, hunderte von Euro im Monat in Supermärkten zu lassen und dabei viele Kilo verdorbenes Essen einfach wegzuwerfen.
Für uns 3 planen wir zwischen 400 und 600 Euro monatlich ein. Mit 100 Euro in der Woche kommen wir normalerweise gut klar (in diesem Betrag sind sogar die Windeln für unseren Sohn enthalten).
Erstelle Dir einen Essensplan für alle Mahlzeiten, nicht nur die warme Mahlzeit. Geh einmal pro Woche einkaufen und spar Dir die kleinen Shoppingtrips hier und da. Du weißt schon, die, bei denen Du eigentlich nur ein Kilo Äpfel und zwei Liter Milch brauchst und voll bepackt und 40 Euro ärmer aus dem Laden stolperst.
Sparen kannst Du hier auch, indem Du die supermarkteigenen Marken kaufst und darauf achtest, das meiste für Dein Geld zu bekommen. Erst kürzlich ist mir z.B. aufgefallen, dass das große Glas Kapern (ein Standardlebensmittel in unserem Haus), das ich immer gekauft habe, pro 100g fast doppelt so teuer ist, wie das kleine. Es lohnt sich wirklich, das Kleingedruckte zu lesen.
Auch schon mal erwähnt habe ich unser Streamlining. Das heißt, dass wir ein Repertoire an Gerichten haben, das wir variieren können, das gut schmeckt, in kurzer Zeit zu kochen ist UND Geld spart.
Bei uns sind das
- Reis oder Quinoa (wird jedes Mal perfekt in unserem Reiskocher) + Gemüse,
- selbstgemachte Pizza,
- Salate und Antipasti,
- Pasta (Lasagne, Bolognese, Spaghetti napoli, Cannelloni, Tortellini…),
- Suppen/ Eintöpfe und
- Kartoffeln + Beilage
Es klingt erst einmal einschränkend, aber wir kochen extrem ebwechslungsreich.
2. Kein/e auswärts essen/ on the go/ Fertiggerichte
Probier es mal für einen Monat: mach Dir Deinen Kaffee zuhause, kauf Dir nichts “mal eben beim Bäcker”, vermeide Fast Food und sonstige Restaurants.
Diese kleinen Ausgaben summieren sich extrem. Wie Du siehst, planen wir Essen ein, die wir auch gerne in Restaurants essen. Aus Kartoffeln machen wir geniale Pommes, das Gemüse zum Reis gibt’s liebend gerne als köstliches Curry, die selbstgemachte Pizza schmeckt tausendmal besser als die von Dr Oetker und meine Rohrnudeln (gefüllte Dampfnudeln) sind bei uns beliebter als jedes süße Teilchen vom Bäcker.
3. Setze Dir selbst eine Challenge statt shoppen zu gehen
Ganz gleich ob das meine 31 Tage Minimalismuschallenge ist, das Projekt 333 (bei dem Du Deinen Kleiderschrank für 3 Monate auf 33 Teile reduzierst) oder ein “no spend” Monat oder Jahr.
Nutze die Zeit, die Du sonst für (Online) Shopping verwendet hättest, um an Deiner Challenge zu arbeiten. Entrümple jeden Tag ein bisschen mehr Dein Leben, werde kreativ beim Zustammenstellen Deiner Outfits, suche Dir kostenfreie Aktivitäten in Deinem Haus oder Deinem Umkreis.
Meine Challenge für das Jahr 2019 ist ein No Amazon Year. Spoiler: das war einer unserer größten variablen Posten des vergangenen Jahres. Knapp 200 Euro im Monat (!) haben wir dort gelassen, für Dinge die wir “ganz unbedingt” gebraucht haben.
Die einzigen Ausnahmen, die ich für mich festgelegt habe:
- Amazon Music Unlimited (falls Du Primekunde bist für nur 7,99€ pro Monat!)
- und Kindle E-Books (entweder über Kindle Unlimited, falls wir mehrere Bücher finden, die uns interessieren und es so günstiger ist oder für einzelne Bücher) bis maximal 50€ pro Monat für Herrn Sparfuchs und mich zusammen.
4. Nutze, was Du hast
Anstatt wegen allem “was Du ganz dringend brauchst” loszulaufen, nimm das, was Du hast. Verwende den Liter Sojamilch, der hinten im Schrank steht für Deinen Kaffee, statt zwischen zwei Wocheneinkäufen noch eben zum Supermarkt zu gehen. Iss die Lebensmittel, die Du schon hast und erfinde kreative Rezepte aus ihnen (Ein Hoch auf Pinterest!).
Benutze die Kosmetik und Hygieneartikel, die in Deinem Bad vor sich hindümpeln, statt ständig neue Shampoos und Cremes, Nagellacke und Lidschatten zu kaufen. In den Sozialen Netzwerken ist das #projectpan gerade der letzte Schrei: hier werden vorhandene Kosmetikprodukte verwendet, bis “pan” erreicht, also der Boden sichtbar oder die Tube leer ist.
5. Bleib zuhause
Ja, klar, socialising ist wichtig! Du ahnst es, es gibt ein aber! Natürlich geht es nicht darum, Dich hermetisch abzuschotten und nur noch in Deinen eigenen vier Wänden zu sein. Doch wie wäre es, wenn Du das nächste Treffen mit Deiner besten Freundin zu euch nach Hause verlegen würdest? Kocht gemeinsam oder genießt eine “grazing platter” (noch so ein neuer Trend, den ich genial finde). Lade die Freunde Deiner Kinder zu euch ein, statt in Indoorspielplätze oder Kindercafés zu gehen. Mutter Natur ist auch viel besser zum Spielen geeignet als ein künstlich kreierter Beschäftigungstempel.
Auch Zeit in der Natur zu verbringen ist unendlich viel besser für Psyche und Portemonnaie, als in überfüllten Restaurants, Einkaufszentren oder auf Amazon abzuhängen.
Ich bin gespannt, was Dir noch einfällt und welche großen und kleinen Ausgaben Du findest, die Du aus Deinem Budget knapsen kannst. Wo verstecken sich Deine 100 Euro? Verrat es mir!
Fotos: