Wir befinden uns auf der anderen Seite des Sommerlochs, am Morgen liegt der erste Nebel über den Feldern, der Herbst liegt in der Luft. Und in vier Monaten ist Neujahr (zumindest wenn Du diesen Beitrag genau heute liest).
Jedes Jahr Ende August bekomme ich eine regelrechte Sommer-End-Crisis, die Tage der goldenen Felder sind gezählt und die dunkle Zeit des Jahres steht vor der Tür. In diesem Jahr soll aber alles anders werden. Ich nutze dieses letzte Atemholen des Jahres dafür, unsere Finanzen wieder richtig “auf Spur” zu bekommen.
Bestimmt kennst Du das: im Sommer ist es leichter, fünf gerade sein zu lassen. Hier wird für’s Grillen eingekauft, dort ist Sale (dieses Kleid, ein Traum!) und für den Urlaub muss ja auch noch ein bisschen was da sein. Ganz zu schweigen von den Unternehmungen, die wir meinen, unserer Familie schuldig zu sein.
Wir haben es dieses Jahr nicht besonders krachen lassen, waren die meiste Zeit auf Staycation, aber trotzdem zogen sich die letzten Tage bis zum Eingang des Augustgehalts wie Kaugummi.
Genau deshalb sitze ich jetzt hier, während mein Mann das Kind bespaßt. Draußen jagen sich Wolken über den Himmel und ich plane und zwar das hier:
5 Stellschrauben für Deinen besten finanziellen Monat
1. Nimm Dir heute 1 Stunde Zeit, um Deinen Monat vorzuplanen
Erstell Dir eine Liste mit Deinen “Go to Gerichten”, also Deinem Koch-Standardrepertoire. Ich habe mir knapp 30 Rezepte überlegt, die ich gerne koche und die wir gerne essen. Aus ihnen stelle ich immer wieder unseren Essensplan zusammen.
Dazu habe ich eine immerwährende Einkaufsliste, auf der alle unsere Standardprodukte stehen, die meisten zusammen mit dem Turnus, in dem ich sie brauche.
Herausgefunden habe ich das folgendermaßen: ich schreibe entweder auf die Packung oder in eine Notiz das Datum, an dem ich die Packung Windeln, Waschpulver, Müllsäcke… geöffnet habe. Wenn sie leer ist, leite ich daraus den ungefähren Einkaufsrhythmus ab.
Übrigens: Früher habe ich unglaublich viel Zeug prophylaktisch gekauft, vor allem Shampoo oder Duschgel. Inzwischen kaufe ich erst nach, wenn es wirklich leer ist oder in den letzten Zügen liegt (Waschpulver dann, wenn noch 2,3 Ladungen übrig sind). Ziemlich lustig, denn davon geht die Welt wirklich nicht unter. Wer hätte das gedacht?
2. Wenn Du noch eine Stunde hast, plane das restliche Jahr
Nicht minutiös! Nur ganz grob: wer hat noch Geburtstag und was schenkst Du und wie viel kostet das? Wer bekommt was zu Weihnachten? Was steht unbedingt noch an? Welche Termine musst Du ausmachen? Frisör, Vorsorgeuntersuchungen? Sind Versicherungen fällig?
Wenn Du magst, setze Dir dazu 2-3 messbare Ziele, die Du dieses Jahr noch erreichen willst.
3. Kleiderschrank-Inspektion
Anfang September ist wieder die perfekte Zeit, um eine Inventur Deines Kleiderschranks zu machen. Ich befinde mich gerade inmitten einer 10×10-Challenge (d.h. ich habe 10 Kleidungsstücke ausgesucht, die ich 10 Tage lang ausschließlich trage). Sowas hilft ungemein, Dir über Lücken im Kleiderschrank bewusst zu werden oder alternativ zu begreifen, wie wenig wir eigentlich brauchen.
Außerdem ist jetzt die Zeit, in der schon die Herbstsachen in den Geschäften warten, viele gedanklich aber noch im Sommer hängen. Für die Herbst-/Wintergarderobe meines Sohnes habe ich eine Liste mit den Dingen gemacht, die er benötigt. Dadurch, dass ich frühzeitig vorbereitet war, habe ich noch die Wahl aus vielen verschiedenen Paaren Schuhe gehabt und ich konnte Sales für mich nutzen.
4. Starte Deine eigene Sparchallenge
Normalerweise bin ich kein großer Fan von diesen Challenges, weil das, was gespart wird, häufig weit hinter dem zurück bleibt, was gespart werden könnte. Als kleine Herausforderung machen sie aber großen Spaß!
Ich werde für mich – zusätzlich zu allem, was wir sonst so sparen – eine Herausforderung wagen und zwar will ich im September jede Woche 20€ unseres Lebensmittelbudgets einsparen. Für 4 Wochen haben wir dann für uns 3 400€ zur Verfügung, von denen wir alles bezahlen müssen. Glücklicherweise habe ich einen kleinen Vorrat an Windeln angelegt, Waschpulver ist frisch, Geschirrspülmittel auch.
5. Lern was neues
September ist für mich immer ein Monat des neuen Wissens und der Neugierde. Das kühlere Wetter beflügelt nach der Lethargie des Sommers die Sinne und der Wissensdurst erwacht wieder.
Tolle Anlaufstellen sind Youtube und Pinterest, das ist auch super für’s Budget! Mich zieht es derzeit ins handwerkliche, erst gestern habe ich im Sperrmüll einen alten Schulschreibtisch erspäht, der abgeschliffen und frisch eingeölt auf seinen Einsatz wartet. Für mein zweites Projekt, das neue alte Bett meines Sohnes lerne ich jetzt, wie man Holz abbeizt. Es wird nie langweilig und ist mir lieber, als shoppen zu gehen.
Vielleicht wird sich daraus ein kleiner Geschäftszweig ergeben? Spätestens wenn wir unseren Fuchsbau haben (und womöglich wird es jetzt ernster, ich erzähle näheres, wenn ich neues weiß), gibt es dort auch eine Werkstatt – Ergebnis? Offen!
Gibt es bei Dir blinde Flecke oder Dinge, die Du schon immer mal wissen oder können wolltest? Was ist eigentlich eine Riester-Rente und ist sie sinnvoll? Was sind ETFs und wie investiere ich in sie? Wie schaffe ich es, einen größeren Teil meines Einkommens zu sparen? Wie bringe ich 100€ monatlich mehr in die Kasse, wie 1000?
Google is your friend, my friend! Setzt Dich hin und hau in die Tasten.
Mit diesen 5 Schräubchen kann für das letzte Drittel des Jahres eigentlich nichts mehr schief gehen!
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